ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Eine Art Mord
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Robert Schnorr
Technische Realisierung: Otto Fries, Barbara Goebel, Barbara Göbel
Regieassistenz: Margret Geelen
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Eine Familie wie aus dem Bilderbuch, Fassade klar, Teilnahme am Gemeindeleben untadelig, engagiert im Schulwesen - nett, freundlich, gut situiert, Eine Klapperschlange hört man zischen, dann das beruhigend flüsternde "scht....scht" einer männlichen Stimme. Dazwischen das schwach protestierende "nein" eines Kindes. Während die Mutter der achtjährigen Jillie, die diese Geräusche alptraumartig wahrnimmt, an einem Schulprojekt zum Thema "Kindesmißbrauch" teilnimmt, setzt ihr Mann seine Tochter mit Geschenken und subtilen Drohungen unter Druck, ihr "gemeinsames Geheimnis" unter keinen Umständen zu verraten. Als schließlich das Kind den Mut findet, sich einer Freundin der Mutter anzuvertrauen, zerbricht das Glashaus der Wohlanständigkeit.
Olwynne Macrae, 1928 in England geboren, jetzt neuseeländische Staatsangehörige und Mutter von neun Kindern, arbeitete schon in England für die BBC, in Neuseeland für das Fernsehen und ist seit einigen Jahren ausschließlich als freie Schriftstellerin tätig. Die Autorin, deren Hörspiel "Leid tragen" (1. Preis des New Yorker Radio Play Festivals 1988) der WDR 1990 produziert hat, stellt sich damit erneut einem Thema, das Menschsein auch in seinen dunkelsten Dimensionen ausleuchtet.