ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Hymne an die große Spirale
Komposition: Charles Morrow
Technische Realisierung: Ist Van Leel Ossy, Reed Hays
Regie: Charlie Morrow
Der Italienische Musikologe und Philosoph Gianfranco Salvatore inspirierte Charles Morrow zu seiner Komposition, die Teil ist einer Erforschung von Klang-Archetypen. In Salvators Buch "Isole Sonate" (Klingende Inseln) wird diese Theorie im einzelnen aufgeführt. Das Hörstück ist eine metaphysische "Spiralreise", auf der Trance und Spirale als akustische Ikonen erforscht werden, evoziert durch eine Verbindung von modernen und primitiven Instrumenten. Die Spiralreise beginnt auf der Erdoberfläche mit einer "Beschwörung" der Großen Spirale. Die akustische Erscheinungsform der Großen Spirale ist die eines sich in einer Abwärtsbewegung in sich selbst drehende Klangs. Die Schamanen-Musiker "reiten" auf den sich drehenden, äußeren Seitenlinien der Spirale nach unten, ins Innere der Erde. Der erste Teil der Suite besteht aus dramatischen "Natur"-Klängen, in denen sich sowohl die Abwärtsbewegung als auch das mühsame Durchbrechen der inneren Erdschichten ausdrückt Der Ort der Stille, in der Mitte der beiden Teile, wird in "Song für das Zentrum" dargestellt, der auf das Ende des Durchbrechens folgt. Der zweite Teil der Suite stellt die Aufwärtsbewegung der Großen Spirale dar. Diese Reise nach oben wird in einer Folge von Tanzmusiksätzen repräsentiert, die die Schamanen-Musiker rhythmisch in die urbanisierte Welt der Erdoberfläche treibt. Die Spirale endet mit der reflektierenden "Sehnsucht nach dem Zentrum". Dieses Hörstück wurde als Coproduktion von RAI, Rom und WDR Köln anläßlich des AudioBox-Festivals des italienischen Rundfunks im Oktober 1990 in Matera uraufgeführt. Pinotto Fava, künstlerischer Leiter der AudioBox-Redaktion gibt zusammen mit Sabina Sacchi einen Überblick über dieses internationale Festival der akustischen Kunst
