ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Meerske van Tilbieck
Sprache des Hörspiels: plateinischtdeutsch
Bearbeitung (Wort): Georg Bühren
Komposition: Trishan
Technische Realisierung: Theresia Singer, Jürgen Beiner
Regie: Georg Bühren
An die Mersche von Tilbeck erinnert noch heute ein Kreuz in der Nähe von Schapdetten bei Münster. "Inri anno 1764 alda ist dh chreist reboriret das alhieeine meirsche tilbick vermordet ist" - so lautet die alte Inschrift. Sagen und Verse erzählen vom Mord an der Mersche in mancherlei Varianten. Wann der Kriminalfall, der den Kern der Sage bildet, wirklich geschehen ist, kann man nur schwer feststellen. Der Laerbrock, der häufig im Zusammenhang mit den beiden Mördern der Mersche erwähnt wird, war vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis in das 17. Jahrhundert hinein Versammlungsplatz des münsterischen Landtags. Also kamen hier die Menschen zu sehr verschiedenen Zeiten unter ebenso verschiedenen Voraussetzungen zusammen. Eine Datierung ist kaum möglich. Die Geschichte wurde weitererzählt, vielleicht über Jahrhunderte. Mit unserem kleinen Spiel wird die Sage der Mersche von Tilbeck wieder ein bißchen weitergedichtet - zur Erinnerung an eine Tote und als Anregung zum Nachdenken für heute Lebende, die eine Auseinandersetzung mit den alten Menschheitsfragen von Schuld und Sühne nicht scheuen.