ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Haus im Wind
übersetzt aus dem Japanischen
Übersetzung: Siegfried Schaarschmidt
Technische Realisierung: Otto Fries, Anne Effertz
Regieassistenz: Thomas Leutzbach
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Kihei war mit dem vornehmen Hiroshi zur Schule gegangen. Die Rolle des Trottels, die er auf Drängen der Mutter während des Krieges spielten mußte, um der militärischen Grundausbildung zu entgehen, wurde Kihei nie wieder los. Später, noch bevor Hiroshi Bürgermeister wurde, spannte er Kihei die Tochter des Priesters aus. So heiratete Kihei Satoko erst, nachdem Hiroshi sie geschwängert und verstoßen hatte. Während Hiroshi mit großem Erfolg ein Atomkraftwerk plante, vegetierten Kihei und seine Frau erbärmlich dahin. Satokos Sohn, den Kihei liebte wie seinen eigenen, hatte das ärmliche Leben satt und putzte den Reaktorkern im Atomkraftwerk - mit tödlichen Folgen. Eine bittere Lebensgeschichte aus dem Nachkriegsjapan, verwoben mit der Mythologie und einer traurigen Lebensweisheit.
Toru Takagi, geboren 1950 in Iwaki/Nordjapan, arbeitete nach dem Studium der Theaterwissenschaften als Regisseur, Theater- und Hörspielautor. Takagi bezieht in seinen Werken kritisch zur japanischen Gegenwart Stellung. Der WDR produzierte zuletzt von ihm "Die Farbe der Abenddämmerung" (1984).