ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Stimmen aus einem fremden Land
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Jürgen Schlameuß
Regieassistenz: Bettina Tronich
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Am 11. September 1973 hat die Armee die Regierung Salvador Allendes gestürzt, der seit 1970 chilenischer Präsident war und nach dem Putsch tot aufgefunden wurde. Das Militär, die Junta errichtete ein Regime des Terrors, das Chile durch Morde, Folterungen, willkürliche Verhaftungen und Konzentrationslager prägte. Dies alles geschah während der Abwesenheit des noch jungen Mannes, der jetzt in sein Geburtsland Chile zurückkommt, um seine Familie zu besuchen. Der Vater, mit dem er sprechen wollte, ist kurz vor seiner Ankunft gestorben; bei Mutter und Bruder fühlt er sich als Fremder. Gespräche, in denen gemeinsame Erinnerungen wach werden, machen unterschiedliche Erfahrungen und Ansichten klar, aber auch die Verwobenheit von Vergangenheit und Gegenwart, die Zerrissenheit einer Familie im Zerrbild des politischen Konflikts.
Filippo de Esteban, geboren 1951 in Santiago de Chile. Lebt seit 1984 in Berlin. Maler und Autor. Veröffentlichte bisher vor allem Lyrik. Nach dem Kurzhörspiel "Schwarzer Fleck", das er 1985 bereits in deutscher Sprache schrieb, stellt er sich nun erstmals mit einer umfangreichen Radioarbeit vor.