ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Reisestimmen
Technische Realisierung: Werner Klein, Gisela Jahr
Regieassistenz: Peter König
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Angelika Steins Hörspiel reflektiert - im buchstäblichen Sinn - Stimmen und Stimmungen zum Thema Reise: Szenen auf dem Bahnhof, die ewigen Abschiede, die Wiedersehensfreuden, die leeren Versprechungen, die endlosen Tränen, flüchtige Gedanken, Erinnerungen an die erste Reise nach Rom, die unvermeidlichen Sonnenbrände, das tote Kind auf der Straße in Bombay, die Holzschale vom letzten Afrikaurlaub, in der jetzt die Büroklammern aufgehoben werden. Aus Einzelheiten kristallisieren sich komplexere Zusammenhänge. Die Reise wird für den Hörer zur Reise an sich: Wie verarbeiten wir die unsichtbaren Reiseandenken, die bei uns Narben hinterlassen? Wie verarbeiten wir die Gefühle von Angst, Freude und Glück? Reflexionen über den Tod schließen sich an. Es beginnt die Jenseitsreise, die Reise, die Vergangenes berührt, die Reise ins Alleinsein, in Alter, Krankheit und Tod. Am Ende steht für uns alle die Angst vor der Zukunftsreise, die Angst vor dem Unvermögen, nicht mehr reisen zu können und der inneren Leere zu entkommen. Keine Träume, keine Reise mit den Augen, der Nase, dem Mund? Keine Reise in vage Stimmungen, in die befreiende Imagination, in die Dunkelheit, die Licht und Hoffnung verspricht?