ARD-Hörspieldatenbank
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Feature
Interkulturelles Cross-Fading in Fernost Sechs Jahrzehnte Radio Rundfunk und Hörspiel in Japan
Sechs Jahrzehnte Radio Rundfunk und Hörspiel in Japan
Technische Realisierung: Heike Weyh, Hildegard Schöllhorn
Regie: Johannes Hertel
Zwei Jahre nach dem schwersten Erdbeben seiner jüngeren Geschichte und mitten in einem neuen "Modernisierungssprung" erhielt Tokyo im Sommer 1925 die erste Rundfunkstation. Von vornherein war dem akustischen Medium eine starke kulturvermittelnde Aufgabe zugedacht: japanische Traditionen sollten gepflegt, westliche Anregungen aufgenommen und aus beiden neue eigenständige Formen geprägt werden. Wie vor allem in der Literatur der Zeit kam es auch hier zu einer Art "Cross-Fading", zu einem "Überblenden" oder "Überschneiden" verschiedenster Einflüsse aus den verschiedensten Quellen. So entwickelte sich das japanische Hörspiel teils vom Kabuki-Theater, teils von übersetzter oder nachempfundener europäischer Dramatik her, bevor um die Mitte der 30er Jahre die Verschärfung der Lage in China und später der Pazifische Krieg den Rundfunk insgesamt in die Rolle eines Propagandainstrumentes drängte. - Am 15. 8. 1945 sprach zum erstenmal der Tenno "mit der Stimme des Kranichs" über den Äther: er verkündete das Ende des Krieges. In den folgenden Jahren unter US-Besatzung und -Kontrolle trug der Rundfunk die Ha uptlast der "Umerziehung zur Demokratie". Mit diesem abermaligen "Cross-fading" wurde die europäische Komponente zugunsten einer amerikanischen zurückgedrängt; Populäres hatte den Vorrang, gleichzeitig aber erlernten die Japaner einen so perfekten Umgang mit radiophonen Möglickeiten, daß ihnen nach 1951 und wiedererlangter Unabhängigkeit gerade im Hörspiel mit raschen Schritten der Aufstieg in die "Weltklasse" gelang. Die Sendung informiert über die verschiedenen Entwicklungsphasen des japanischen Rundfunks und (seit 1953) des Fernsehens.
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