ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ein böser Sprühregen fällt auf die Stadt
Eine tragische Farce
übersetzt aus dem Albanischen
Übersetzung: Heribert Becker
Technische Realisierung: Theresia Singer, Werner Jäger
Regieassistenz: Uta Reitz
Regie: Hein Bruehl
Eine albanische Kleinstadt Anfang der achtziger Jahre. Besnik, Skender, Mark und Elena, vier Übersetzer leben in ständiger Furcht vor der totalen Kontrolle. Da hilft nur eins: die reale Angst durch spiritistischen Schauder überwinden. In einer Séance nehmen sie Kontakt mit einem verschwundenen Kollegen auf. Währenddessen arbeitet die allgegenwärtige Geheimpolizei daran, Kleinstwanzen unters Volk zu bringen. Und wo kann die "Aussaat" der "Mikro-Läuse" besser erfolgen, als an den Theatergarderoben. Dafür darf sogar die verbotene "Möwe"-Aufführung wieder auf die Bühne. Jetzt trägt auch Mark, der eine französische Delegation begleiten soll, eine Laus im Mantel. Doch bevor die Lauschaktion Folgen zeigt, kommt er bei einem Autounfall ums Leben, und mit ihm verschwindet sein Abhörgerät. Drei Jahre später meldet sich seine Stimme: "Das ist hier die Hölle". Aber die Worte kommen nicht aus dem Jenseits.
Ismail Kadaré, geboren 1936 in Gjirokocstra/Albanien, studierte am Moskauer Gorki-Institut Weltliteratur. 1961 kehrte er nach Albanien zurück und profilierte sich als Romancier, Erzähler, Lyriker und Essayist; er galt als der albanische Nationaldichter der Kommunistischen Nachkriegsära. Seit Mitte der 80er Jahre bezog er dem Regime gegenüber eine zunehmend kritische Position und ging 1990 ins französische Exil. Zwei Jahre später kam er nach Tirana zurück. "Ein böser Sprühregen fällt auf die Stadt" wurde von der Europäischen Rundfunk Union beim Autor in Auftrag gegeben und wird in verschiedenen Übersetzungen von mehreren Rundfunkanstalten Europas gesendet.