ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Martin Daske, Carine Limbosch

Land des tödlichen Schweigens

Ein Radiogedicht


Komposition: Martin Daske

Technische Realisierung: tribord studio/SFB


Realisation: Martin Daske

Die Wüste wird in diesem Stück nicht als exotisches, realistisch-akustisches Faszinosum thematisiert. Gegenstand dieser Sprach-Musik-Geräusch-Komposition ist vielmehr die Wüste als Struktur, als Symbol der Auflösung, des Zerfalls, als Projektion des Phantastischen, als ferner Ort der Bewußtwerdung und der Erinnerung. Ein Norweger, ein Holländer, zwei Belgier und zwei Deutsche erzählen in drei Sprachen Bruchteile von Geschichten; es sind Textfragmente und Zitate aus Reiseberichten, Tagebüchern, Gedichten, Romanen und Essays - unter anderem von Christoph Kolumbus, Roald Amundsen, Sven Hedin, Charles Baudelaire, Bruce Chatwin und Isabelle Eberhardt. Konkrete Wüstenbilder werden in der graphischen Abstraktion zu Partituren einer Geräusch- und Instrumentalmusik (Flöten, Klavier und Violoncello), die sich bewegt, entfaltet; sie treiben fort wie Sanddünen im Wind. In acht Nächten vollzieht sich dieser Prozeß der literarisch-musikalischen Entropie, der Vermischung von Traum und Wirklichkeit, von Vergangenheit und Gegenwart, von Hier und Dort.

Martin Daske, geb. 1962 in Berlin, lebt als freischaffender Autor, Regisseur, Produzent und Komponist in Berlin und Belgien. Kompositorische Ausbildung in den USA, Krakau und Salzburg. 1990 Kompositionspreis des Berliner Senats. 1993 Gründung eines eigenen Produktionsstudios. Zahlreiche Hörspiele und Theatermusiken.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Esther Dayan-UlivelliStimme
Carine LimboschStimme
Véronique BéduwéStimme
Asmund FeidjeStimme
Willem KuyvenhovenStimme


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Sender Freies Berlin / Belgische Radio en Televisieomroep 1995

Erstsendung: 14.02.1996 | 50'31

Darstellung: