ARD-Hörspieldatenbank
Porträt
"Ich war irgendwie der erste Existentialist"
Der Schriftsteller Richard Huelsenbeck - Ein Porträt
Redaktion: Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Marianne Roewer
Regie: Herbert Kapfer, Regina Moths
Mit aggressiven Auftritten - zunächst im Zürcher "Cabaret Voltaire" 1916, und nach Ende des Ersten Weltkriegs in Berlin - erregte der Schriftsteller Richard Huelsenbeck Aufsehen. Getrieben von literarischem Ehrgeiz, verausgabte er sich als Mitbegründer und "Trommler" des Dadaismus bis zur Erschöpfung, nach eigenen Angaben bis zum "Zusammenbruch". Diesen wenigen "dada"-Jahren verdankt Huelsenbeck seinen literarischen Ruhm und Stellenwert. Das Autoren-Porträt von Herbert Kapfer und Regina Moths stützt sich hauptsächlich auf Texte und Tonbänder aus dem Nachlaß von Richard Huelsenbeck, die zum ersten Mal präsentiert bzw. ausschnittweise veröffentlicht werden. Es handelt sich um Privataufnahmen aus den fünfziger und sechziger Jahren, einer Zeit, in der Huelsenbeck als Psychiater und Psychoanalytiker in New York lebte und als nicht immer unbedingt zuverlässiger Chronist den Dadaismus in die Erinnerung der Öffentlichkeit zurückbrachte. Die Diskussionen, Vorträge und Lesungen dieser Zeit dokumentieren, daß Huelsenbecks Anliegen keineswegs mit "dada" erledigt war: ob Literatur oder Psychiatrie, sein Ziel war "der schöpferische Mensch".