ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Thomas Brasch

Mercedes


Vorlage: Mercedes (Theaterstück)

Technische Realisierung: Hans Kölling


Regie: Joachim Staritz

Ein Mann und eine Frau begegnen sich auf der Straße. Sie sind arbeitslos, sie haben viel Zeit - zum Beispiel, um sich für einander zu interessieren. Aber das Gespräch kommt nur schwer über den Abtausch von angeödeten No-Future-Parolen hinaus. Über sich wirklich reden können sie nur, wenn sie sich andere Rollen vorspielen, ein anderes Leben zusammenphantasieren. Der Mann, der sich Sakko nennt, träumt sich zurück in sein Funktionieren in der Arbeit, in der er gebraucht wurde und seinen Platz hatte. Die Frau, die sich Oi nennt, setzt ihre Sehnsucht um in anarchistische, vielleicht kriminelle Energie. Fast sieht es so aus, als gelänge es ihr, Sakko anzustecken; fast sieht es so aus, als würde auf dem Umweg über das immer enthemmtere Spiel für die zwei gestrandeten Einzelnen etwas möglich, was in der stupiden Realität nicht zustande kommt: Nähe. Wie das geht, hat Thomas Brasch beobachtet und protokolliert, schmerzhaft präzis, das heißt poetisch. 

Thomas Brasch, geboren 1945, aufgewachsen als Sohn eines hohen Parteifunktionärs, 1976 aus der DDR in die Bundesrepublik gegangen, ist mit Gedichten, Filmen und Theaterstücken ("Lovely Rita", "Rotter", "Lieber Georg", "Frauen Krieg Lustspiel") bekannt geworden. (Historischer Pressetext; Brasch verstarb 2001)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Horst KotterbaSakko
Margit BendokatOi
Wolfgang Winkler3. Person


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk 1992

Erstsendung: 05.12.1992 | 22:05 Uhr | 82'39


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Rolf Floß: Sächsische Zeitung. 05.11.2002. S. 9.

Darstellung: