ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Präsidentinnen
Vorlage: Die Präsidentinnen (Schauspiel)
Technische Realisierung: Walter Jost, Renate Tiffert
Regieassistenz: Michael Utz
Regie: Norbert Schaeffer
Drei nicht mehr ganz junge Schwestern treiben ein übles Sprachgewächs zu giftiger Blüte. Erna und Grete schlagen sich die verkorksten Biographien um die Ohren. Mariedl schlichtet und wird spielgestaltend, als die Schwestern sich ein Fest herträumen, auf welchem jede ihr Glück findet: Erna mit dem frommen Leberkässpezialisten Wottula, Grete mit dem geilen Tubabläser Fredy, Mariedl aber als Königin der Aborte - sie greift in die Abgründe des Verstopften und fördert Wundersames zutage. Die Phantasien geraten aneinander, als Mariedl die mißratenen Kinder von Erna und Grete ins Spiel bringt. Die beenden das Spiel, indem sie ihre Schwester abschlachten. Das Finale findet im Fernsehen statt; die beiden Überlebenden treten in einer Talkshow mit Überraschungsgästen auf. - Die Sprache ist es: ein kraftvoll-schwerfälliges, substantivisch gespicktes Alpendeutsch, in dem sich der Duft blasphemischer Frömmigkeit breitmacht. "Die Sprache, die die Präsidentinnen erzeugen, sind sie selber." (Werner Schwab)
Werner Schwab, geboren 1958 in Graz, absolvierte dort Grundschule und HTL. Von 1978 bis 1982 Studium an der Akademie der Künste in Wien. Er schuf Skulpturen aus verderblichen Materialien, schrieb Prosa und diverse Theaterstücke. Schwab wurde von der großen Mehrheit der "Theater heute"-Kritiker zum besten Nachwuchsautor der Saison 1990/91 gewählt. Weitere Auszeichnungen: Mülheimer Dramatikerpreis; "Dramatiker des Jahres" (Theater heute); Förderpreis für Dramatiker des Schiller-Gedächtnis-Preises (alle 1992).