ARD-Hörspieldatenbank
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Feature
Pierre Henry im Haus der Klänge
Eine Hommage zum 65. Geburtstag
Redaktion: Klaus Schöning
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Peter Gräser
Regie: Hein Bruehl
Pierre Henry, Pionier der musique concrète, begeht am 9. Dezember 1992 seinen 65. Geburtstag. Zusammen mit Pierre Schaeffer gründete er in Paris die legendäre "Groupe de Recherche de Musique Concrète" des französischen Rundfunks ORTF. 1950 erstes Lautsprecher-Konzert der Musikgeschichte: "Concert des bruits". 1960 Gründung eines eigenen Experimentalstudios in Paris. Auf der Basis eines dort in jahrzehntelanger Arbeit erstellten Klangarchivs Realisationen experimenteller Musik, u.a. für Radio, Film, Ballett und Theater. Als Auftragsarbeiten für den WDR realisierte er: "Tagebuch meiner Töne" 1982, "La Ville/Die Stadt" (1984), den Hörspielfilm "La Ville/Die Stadt. Metropolis Paris/Berlin" (1985), "Kristall der Erinnerung, nach Marcel Proust" (1988), "Futuristie" (1988), "Une maison de sons. Ein Haus der Klänge" (1990). In diesem dreiteiligen Werk ging sein gesamtes, in der Welt einmaliges Archiv aus Klängen und Originaltonaufnahmen auf: "4000 autonome Schleifen meines Klangarchivs, heute endgültig demonstriert. Ein Konservatorium in Auflösung. 4000 Momentaufnahmen meines auditiven Lebens. Jetzt in diesem Werk überführt in eine neue, komponierte Kontinuität." Musikwissenschaftler Rudolf Frisius in seiner Sendung über Pierre Henry: "Nirgends wird die unermeßliche Vielfalt der akustischen Kunst sinnfälliger als im Schaffen von Pierre Henry. Er, der produktivste Exponent dieser "Kunst der unsichtbaren Klänge", hat seit den frühen fünfziger Jahren eine immense Vielfalt von Klängen aller Art aufgenommen, gesammelt, geordnet und in vielfältigen Konstellationen auskomponiert - auch in übergreifenden Zusammenhängen, im Niemandsland zwischen der Sprache und dem technisch produzierten Klang, zwischen bekannten und unbekannten Klängen, zwischen Musik, Hörspiel und Hörfilm. Pierre Henrys seit den frühen achtziger Jahren entstandenen Produktionen für das Studio Akustische Kunst des WDR sind die bisher umfassendsten definitiv ausgeformten Präsentationen seiner universellen Klangkunst."