ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Karl Valentin, Liesl Karlstadt
Eine Violine für Valentin
Hörspiel live in concert
Vorlage: Ein verhängnisvolles Geigensolo (Sketch)
Komposition: Jon Rose
Technische Realisierung: Peter Jütte, Monica Graul
Regie: Jon Rose, Bernhard Jugel
Was wäre, wenn Karl Valentin sein verflixtes Geigensolo 1936 doch hätte spielen müssen? Oder wenn er den Antennendraht 1937 sofort bekommen hätte, ohne vorher komische Geräusche zu Schillers "Glocke" machen zu müssen? Warum war Valentin ein "Fremder in der Fremde", wo er doch fast nur in München aufgetreten ist? Und wie kommt es, daß Valentin zwar Trompete, Posaune, Tuba, Waldhorn, Klarinette, Pikkoloflöte, Fagotte, Ziehharmonika, Gitarre und Zither mehr oder weniger perfekt beherrschte, daß ihm das Geigenspiel aber ein lebenslanges Geheimnis blieb. In der berühmten "Orchesterprobe" überspielt er diese Unvermögen so geschickt, daß wir nicht ohne Grund eine unbewußte Sehnsucht vermuten dürfen, als Virtuose dieses Instruments zu glänzen. Dies bestätigen auch Briefe und Manuskripte, die kürzlich unter der einstigen Bühne des "Kabaretts der Komiker" aufgefunden wurden, als dieses in einen der seit 1989 in den neuen Bundesländern so beliebten Zeitungskioske umgewandelt wurde. Könnte es sein, daß uns damit die bisher fehlende raison d'être für Karl Valentins unerschöpfliche Kreativität in die Hände gefallen ist? Keine dieser Fragen wird das Hörspiel "Eine Violine für Valentin" beantworten. Im Gegenteil. Jon Rose wird dem Wortphilosophen und Sinnzertrümmerer Valentin in seinem 111. Geburtsjahr ein virtuelles Vexierspiel widmen, das weiteren Spekulationen Tür und Tor öffnet.