ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Soldat Tanaka
Vorlage: Der Soldat Tanaka (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Theodor Steiner
Komposition: Franz Bücheler
Regie: Theodor Steiner
Der japanische Soldat Tanaka entdeckt seine Schwester in einem Freudenhaus. Seine Eltern, arme Reisbauern, hatte sie hierher verkauft, um ihre Steuern bezahlen zu können. Während des Gesprächs mit seiner Schwester begehrt ein Unteroffizier seines Regiments die kleine Joshiko. Nachdem er als Vorgesetzter auf seinem Willen beharrt, tötet Tanaka ihn und seine Schwester. Vor Gericht bezichtigt Tanaka den Kaiser der Schuld. Denn er ist es, der Steuern einzieht, die Armee bezahlt und seine Untertanen so in Not bringt, daß sie ihre Töchter verkaufen müssen. Nachdem Tanaka vom Kaiser eine Entschuldigung gefordert hat, wird das als ungeheure Anmaßung ausgelegt und das Todesurteil vollstreckt. Georg Kaiser gestaltet in dem japanischen Soldaten Tanaka den Menschen guten Willens, der, von den Mächten seiner Zeit erniedrigt und beleidigt, sich an diesen Mächten rächt. Vor den Richtern stehend, schreit Tanaka, ein Kind unserer Zeit: "Nicht der Mörder ist schuldig, sondern der Ermordete!" Nicht der Erniedrigte und Beleidigte hat zu sühnen, sondern der Erniedriger und Beleidiger.