ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Oblomow
Vorlage: Oblomow (Roman, russisch)
Übersetzung: R. von Walter
Bearbeitung (Wort): Egon Strohm
Regie: Robert Vogel
Der etwa dreißigjährige Gutsbesitzer Oblomow hat vergeblich versucht, Auskommen und befriedigende Beschäftigung im zaristischen Staatsdienst zu finden. Er hat den Dienst quittiert und lebt nun ohne jede Betätigung in der russischen Hauptstadt. Er verbringt den Tag mit philanthropischen Erwägungen über die Besserung der sozialen Lage seiner Dienstboten oder mit detaillierten Gedanken über den Ausbau seines Gutes zu einer Musterwirtschaft, vermag jedoch nicht den geringsten Entschluß zur Verwirklichung seiner Pläne zu fassen. Selbst für den in Gedanken längst konzipierten Brief an seinen Verwalter erhebt er sich nicht von seinem Ruhelager. Für kurze Zeit scheint ihm die Liebe zu Ol'ga Kraft zu neuer Aktivität zu geben. Ol'ga, die die fortschrittliche, tatkräftige Jugend Rußlands verkörpert, ist von dem Gedanken beseelt, den schwachen Geliebten zu "erlösen", der von ihrer Liebe gerührt und erschreckt zugleich ist. Sie trennt sich von Oblomow, als sie erkennen muß, daß ihre Liebe ihn nicht aus seiner Tatenlosigkeit zu reißen vermag, und heiratet den energischen Geschäftsmann Stol'c (Stolz). Oblomow ehelicht Agaf'ja Psenicyna, die ihm ergeben und geduldig den Schlafrock zusammennäht, aus dem ihn Ol'ga für kurze Zeit herausgerissen hatte. Agaf'ja bedeutet für Oblomow ungestörte Bequemlichkeit. (Nach Kindlers Neuem Literaturlexikon)