ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Internationale digitale Radiokunst
The Listening Room IV (Music Lesson)
Realisation: Marie Goyette, Jon Rose
Diese Musikstunde ist ein Stück für Klavier, Sampler und Geige. Thema der Gemeinschaftsarbeit der beiden Performance-Composer Goyette und Rose ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler. In einem "freien Spiel" werden die alten emotionalen Erinnerungen an die eigene Schulzeit heraufbeschworen: wie es war, einmal die Woche einer Lehrkörperautorität ausgesetzt gewesen zu sein. Frust und Lust, Aggression und Disziplin, Wiederholung und Erfindung werden "angespielt".
Marie Goyette, geboren 1959 in Montréal, studierte und arbeitete als Konzertpianistin in Kanada und London. Seit 1989 lebt sie in Berlin, wo sie begann, sich mit Performances und Radio-Kunst auseinanderzusetzen. Zwischen 1991 und 1993 arbeitete sie im Amsterdamer "Studio for Electro Instrumental Music". Sie produziert Radiostücke mit Frieder Butzman, arbeitet mit Heiner Goebbels und realisiert eigene Kompositionen. Ihre Kompositionstechnik vereint Elemente traditioneller Konzertmusik mit der Technik des (naiven) Live-Samplings.
Jon Rose, geboren 1951 in England, lebt abwechselnd in den Niederlanden, Australien und Berlin. Seit seinem siebten Lebensjahr spielt er Violine. In den 70er Jahren, zunächst in England, dann in Australien spielte, komponierte und studierte er in den verschiedensten Bereichen der Musik: sein Tätigkeitsfeld umfaßt Country und Western, Neue Musik, kommerzielle Studioarbeit, Bebop, italienische Clubbands, Klanginstallationen und vieles andere mehr. In Australien gilt er als zentrale Figur bei der Entwicklung der Freien Improvisation. 1986 übersiedelte er nach Berlin, um die Entwicklung einer absoluten Kunstform "The Relative Violin" voranzutreiben. Bedeutsam für sein Konzept sind die Erneuerungen im Bereich des Instrumenten-Design (über 25 Instrumente), der (auch interaktiven) Musikperformance und der (szenischen) Spieltechniken.