ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Monolog



Dirk Spelsberg

Going home


Komposition: 440 Hertz

Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Waltraud Gruber

Regieassistenz: Elisabeth Müller


Regie: Norbert Schaeffer

Es ist Nacht. Ein Berufskiller fährt zurück nach Hause. Der "Job" ist erledigt. Der Mörder sitzt allein im Großraumwagen eines Intercity, er sieht aus wie ein durchschnittlicher Geschäftsreisender, und das ist seine Tarnung. Seine Gedanken fließen, ziehen schnell vorbei wie die Lichter draußen in der Dunkelheit. Die kühle Vernunft des Killers gerät langsam aus den Fugen. Phantasien beschwören vor allem Kindheitserinnerungen herauf, die mehr und mehr die Gedanken des "Handlungsreisenden in Sachen Tod" zersetzen. Am Ende fallen Gegenwart und Vergangenheit zusammen in einem absurden Doppelbild. Memento mori: Ein Kind reißt sich los von der tyrannischen Hand seines Großvaters, flüchtet hinaus aufs Moor und versinkt im Sumpf, glücklich darüber, endlich frei zu sein. Der Mörder sieht, wie er sich selbst aus sicherer Distanz mit einem Präzisionsgewehr erschießt.

Dirk Spelsberg, geboren 1954 in Altena (Westfalen), lebt als Schriftsteller in Münster. Theaterstücke, Prosa, Hörspiele, zuletzt "Horologium noctornum" (1995) und "Der Sturz" (1996) "Going home" wurde mit Mitteln der Filmstiftung NRW gefördert.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Christian Redl


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Süddeutscher Rundfunk 1997

Erstsendung: 23.10.1997 | 47'28


AUSZEICHNUNGEN


Darstellung: