ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Een Dör sleiht to!
(Eine Tür fällt zu)
Heiteres Spiel um ein kleines Malheur mit großen Folgen
übersetzt ins Niederdeutsche
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Übersetzung: Walter Arthur Kreye
Komposition: Franz Ort
Technische Realisierung: Reinhard Henke, Lore Enders
Regieassistenz: Theo Staats
Regie: Hans-Jürgen Ott
Die Meinungen darüber, was als "peinliche Situation" anzusehen sei, gehen, je nach Temperament und Standort im gesellschaftlichen Gefüge, weit auseinander. Im Falle der Frau Pastor und ihres unfreiwilligen nächtlichen Aufenthaltes dürfte dagegen weitgehend Einigkeit herbeizuführen sein: Frau Pastor ist durch die Launenhaftigkeit einer simplen Bahnhofsklosett-Tür in eine mehr als peinliche Lage geraten. Besagte Tür hat ihre Tücken: Sie verschließt sich, im wahrsten Sinne des Wortes, sowohl heftigem Rütteln als auch inständigen Gebeten. Was nun aber den Ruf der Frau Pastor ernstlich gefährdet, ist die Tatsache, daß sie eine ganze Nacht lang den Raum mit dem Streckenwärter Reimers teilen muß. Dieser war ihr nämlich zu Hilfe geeilt und hatte ihr beweisen wollen, daß es eines besonderen Kniffs bedürfe, um die Tür zu öffnen. Aber sie, die verhängnisvolle Tür nämlich, zeigt sich auch seinen Kniffen gewachsen, und da auf dem kleinen, abseits gelegenen Bahnhof von außen keine Hilfe zu erwarten ist, müssen sich Frau Pastor und der Streckenwärter Reimers wohl oder übel damit abfinden, die Nacht auf engstem Raum miteinander zu verbringen.
Aber damit ist nur der Ausgangspunkt des skurrilen Spiels von Erna Weißenborn skizziert, das Walter A. Kreye fur den Funk bearbeitet und ins Plattdeutsche übertragen hat. Kritisch wird die Lage für die beiden Eingeschlossenen erst, nachdem sie sich gegenseitig zu absolutem Stillschweigen verpflichtet haben und ein weiterer Umstand eben diese Abmachung rückgängig zu machen droht.