ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Postamt Rottenhusen
Ein nicht unbedenkliches Spiel mit Hundertmark- und anderen Scheinen
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: De swatte Hex (Schauspiel, niederdeutsch)
Bearbeitung (Wort): Eberhard Freudenberg
Regie: Walter Arthur Kreye
Das Telefon klingelt, aber niemand nimmt den Hörer ab. Der Schalterraum dürfte von Unbefugten nicht betreten werden und müßte daher abgeschlossen sein, aber niemand weiß, wo der Schlüssel ist. Das eingezahlte Geld im Schrank sollte für jedermann tabu sein, aber dennoch wird es zu verschwiegenen kleinen Anleihen benutzt. Ja, so geht es zu im Postamt von Rottenhusen, und schon daran wird ersichtlich, daß dieses Amt nicht der Aufsicht der Deutschen Bundespost unterstehen kann. Andererseits hätte es, wenn dort alles mit rechten Dingen zuginge, schwerlich als Schauplatz eines amüsanten Lustspiels dienen können, in dem auch die alte Mieterin in der ersten Etage, Elsche genannt, eine ziemlich undurchsichtige Rolle spielt. Sie ist über sämtliche dienstlichen und privaten Schlampereien des Posthalter-Ehepaares so gut informiert, daß dieses Elsches Stillschweigen nur mit immer höheren Zuwendungen erkaufen kann und sich schließlich dem finanziellen Ruin ausgeliefert sieht. Aber da der Teufel über Beelzebub niemals Sieger bleiben kann, fallen all ihre Bosheiten schließlich auf Elsche selbst zurück. Erleichtert und zu aufrichtiger Reue bereit, gelobt man allseits Besserung.
Eberhard Freudenberg hat dieses heitere Spiel von Herbert Stahlbuhk, der am 23. Oktober 75 Jahre alt geworden wäre, für den Funk bearbeitet und es mit dem vorsichtig moralisierenden Untertitel "Ein nicht unbedenkliches Spiel mit Hundertmark- und anderen Scheinen" versehen.