ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Tafelgespräche
Komposition: Siegfried Franz
Technische Realisierung: Erich Klemke, Röhr
Regie: Friedrich Carl Kobbe
Von der Welt vergessen, schon zur Legende geworden, wohnt der neunzigjährige Odysseus auf seinem Landgut hoch in den Bergen von Ithaka. Nur wächserne Tafeln zeugen noch von seinem Ruhm und verkünden die Taten des großen Kriegsmannes.Im klaren Bewußtsein, mit den wächsernen Tafeln auch den eigenen Ruhm zu zerbrechen, entschließt sich der alte Mann, dem Tode schon nahe, zu einer großen Beichte über sein Leben. Der wahre Odysseus, so zeigt er dem siebzehnjährigen Trachis, war anders als es die Sagen und Fabeln verkünden. Er war ein Freund der Bücher und Liebhaber der Muße, ein zärtlicher Gatte und Vater, ein eher zaghafter und ängstlicher als tapferer und kühner Mann. Es war sein Schicksal, in einen Krieg hineingezogen zu werden, den er, der rigorose Anwalt des Friedens und der Zivilisation, um jeden Preis verhindern wollte und dessen Beeindigung er zu erreichen suchte.