ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Über den Fortgang des Matriarchats
Komposition: Bert Wrede
Realisation: Bert Wrede, Ulrich Zieger
Ein Held wie bei Robert Walser: erschöpft, mutlos, in die Fremde verschlagen. Der Mann Echo kommt aus dem Norden, er wollte im Dorf nur kurz Station machen. Seine Frau aber spricht den Dialekt der Gegend. Das verleiht ihr einen Vorteil gegenüber Echo, der sich hier in der Fremde befindet. Er ist nur ein Gast. Er kennt die Gebräuche des Dorfes nicht, das ihm wie das Ende der Welt erscheint: es gibt kein Café, keinen Festsaal, kein Lebensmittelgeschäft. Er verliebt sich in ein Mädchen. Erwidert sie seine Liebe? Oder missdeutet er ihren Augenaufschlag? Ihre Eltern erzählen überall, sie sei noch minderjährig. Gemeint ist offenbar damit, sie sei minderwertig. Echo setzt seine Kraft daran, die Eltern davon zu überzeugen, dass Sylvia kein Kind mehr ist. Ohne Erfolg. Man spricht aneinander vorbei.
Ulrich Zieger, geboren 1961 in Döbeln/Sachsen, lebt heute in Montpellier und Berlin. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Sonderpreis des Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preises für Dramatik ausgezeichnet. Gemeinsam mit Wim Wenders schrieb er "In weiter Ferne, so nah". 1999 wurde sein neustes Stück "Die Scheinbarkeit und die Irrnis" uraufgeführt.
Bert Wrede, geboren 1961 in Potsdam, studierte von 1982 bis 1986 an der Berliner Musikhochschule. Er komponierte Bühnen-, Film- und Hörspielmusiken und ist Bandleader der Gruppe "Frigg". Gemeinsam mit Zieger produzierte er die Hörstücke "Die Hügel vor den Städten" und "Schwarzland".