ARD-Hörspieldatenbank
Kurzhörspiel
Wer spricht?
Übersetzung: Helmut Scheffel, Gerda Scheffel
Regie: Peter Michel Ladiges
Mit unnachgiebiger Konsequenz bleibt der Autor der Materialität und Immaterialität seines eigenen Handwerks, der Fiktion, auf der Spur. Es wird über ein melancholisches, "ermüdetes" Trio berichtet, dessen eine Figur in der Einbildungskraft des Erzählers zu einer monströsen Verselbständigung aufgeblasen wird. Zweck dieser erzählerischen Übung ist es, eine böse Karikatur von ordinären, epischen Grundmustern zu liefern. Stand zu Anfang die Hoffnung, daß "ein Mann der Kunst" seine "ganze Kraft darauf verwenden" solle, "die Melancholiker zu heilen und endlich den Trübsinn zu besiegen", so wird diese Hoffnung gründlich verdorben durch den Fortgang des Textes, der allein in der Darstellung der "Herrschaft der Hand über die Feder ... einen Anschein von Wahrheit besitzt", und sei es im Kauderwelsch einer verrückten Fiktion.