ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Der Tee der drei alten Damen (2. Teil)
Vorlage: Der Tee der drei alten Damen (Kriminalroman)
Bearbeitung (Wort): Gabriele Holzmann
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Helmuth Schick, Ursula Potyra
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Irene Schuck
Glauser baut ein Verwirrspiel aus Versatzstücken der Kolportageliteratur auf und durchtränkt es mit Fabulierkunst, die die Frage nach dem Whodunit in den Hintergrund rückt. Spannung ist für ihn zwar "ein vorzügliches Element; sie erleichtert dem Publikum die Anstrengung des Lesens. Sie lenkt den Geist, den von Sorgen geplagten Geist, von den Widerwärtigkeiten des Lebens ab, sie hilft vergessen. Genau wie irgendein Schnaps, genau wie irgendein Wein. Aber wie es auch echten Kitsch und Facon gibt, gerade so gibt es die echte Spannung und die Fuselspannung - und Fuselspannung nenne ich jede Spannung, die nur ein Ziel kennt: die Auflösung, das Ende des Buches." (Offener Brief über die "Zehn Gebote für den Kriminalroman")
Friedrich Glauser, geboren 1896 in Wien, gestorben 1938 in Nervi bei Genua, morphiumsüchtig wie viele seiner Romanfiguren, schrieb den größten Teil von "Der Tee der drei alten Damen" (1931-1934) als Patient in der psychiatrischen Anstalt Münsingen. Seinem ersten Kriminalroman war eine Veröffentlichung zu Lebzeiten nicht vergönnt, obschon einige der Figuren bereits auf die späteren Studer-Romane wie "Matto regiert" und "Der Chinese" vorausdeuten.