ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Eifersucht
Drama für drei Faxmaschinen
Vorlage: Eifersucht (Theaterstück)
Redaktion: Susanne Hoffmann
Technische Realisierung: Ulrich Speicher, Annette Matheis
Regieassistenz: Margit Kreß
Regie: Christiane Ohaus
Sie sind Rivalinnen und versuchen sich über einen Zeitraum von fast einem Jahr mit Faxen gegenseitig k.o. zu schlagen: Helen, 55, Yana, 40, und Iris, 25. Alle drei leben im selben schicken New Yorker Penthouse und pflegen eine gemeinsame Leidenschaft: Laslo, dickbäuchiger Mittfünfziger, erfolgreicher Jurist und fröhlicher Schwerenöter. Jede will ihn haben, alle leiden sie die Höllen-Qualen der Eifersucht. Helen, die Ehefrau, musste ihn an die jüngere Architektin Yana abtreten, Yana bekommt wegen der noch jüngeren Indologie-Studentin Iris irgendwann den Laufpass, und Iris wiederum verliert ihn an die Ehefrau Helen. Ein Zirkelschluss und Finalsieg für die Gattin. Doch deren Triumphfreude gibt sich merkwürdig gedämpft. Denn der heiß begehrte Laslo ist auf einmal nurmehr Trophäe, überbewertete Aktie, die auf ihren Nominalwert zurückfällt, ein ältlicher Herr. Mit dem Verschwinden der Rivalin verschwindet auch er selber. Und leider auch jenes köstliche Gefühl, nach dem Helen verlangt wie eine Morphiumsüchtige nach Morphium: Eifersucht.
Esther Vilar, geboren 1935 in Buenos Aires, studierte Medizin, Psychologie und Soziologie, arbeitete als Ärztin, Übersetzerin und Autorin. Internationalen Erfolg erzielte sie mit "Der dressierte Mann" (1971).