ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel, Originaltonhörspiel, Collage



Anna Deavere Smith

Twilight L.A.

Studiomix


Vorlage: Twilight L.A. (Theaterstück, amerikanisch)

Übersetzung: Manfred Weiss

Komposition: Ali N. Askin

Regieassistenz: Manfred Weiss


Regie: Ali N. Askin

1992: in Los Angeles Unruhen nach dem Rodney-King-Urteil: bürgerkriegsähnliche Zustände, Tote, unzählige Verletzte, Brände, Zerstörungen, Plünderungen. Der Aufstand brach los nach dem spektakulären Freispruch der Polizisten, die ein Jahr zuvor bei einer Routinekontrolle den Afroamerikaner King zusammengeschlagen hatten. Zufällig war dieser Übergriff gefilmt worden, und das Material kam an die Öffentlichkeit. Nur so konnte überhaupt Anklage erhoben werden, denn die Polizisten behaupteten, der Mann habe sich gewehrt. In Wirklichkeit schlugen mehrere Polizisten auf den wehrlos am Boden liegenden Mann ein. Mit der Urteilsverkündung brach der lang angestaute Hass aus: gegen koreanische Gemüsehändler, weiße Pendler, die Polizei, die sich in einigen Stadtteilen wie eine Besatzungsmacht aufführte. A. D. Smith lässt Menschen zu Wort kommen, die diese Implosion einer Gesellschaft erlebten. Die vox populi-statements hat sie zu einer Stimmencollage verdichtet: Schwarze und Weiße, Mexikaner, Koreaner, Repräsentanten der Täter und der Opfer. Die Schauspielerin Caroline Schreiber tritt in den Rollen aller Figuren auf, der Komponist Ali N. Askin arbeitet mit O-Tönen aus der Fernseh- und Radioberichterstattung, Politikerreden, Kommentaren und Interviews, die offenlegen, wie dieses Ereignis einen amerikanischen Mythos zerstörte: die Legende vom Schmelztiegel. "Twilight L.A." wurde auf der intermedium1 live aufgeführt, der Studiomix basiert auf dem Mitschnitt der Live-Fassung.

Anna Deavere Smith, Autorin, Dozentin und Performancekünstlerin, lebt in San Francisco. Für ihr Theaterstück "Twilight, Los Angeles 1992" erhielt sie zahlreiche Ehrungen.

Ali N. Askin, geboren 1962 in München, absolvierte ein Kompositionsstudium an der Münchener Musikhochschule sowie ein Gaststudium an der Hochschule für Film und Fernsehen. Seit 1987 arbeitet Askin als freiberuflicher Musiker, Komponist und Produzent für Fernsehen, Film, Hörfunk und Theater. Von ihm gab es auf der Biennale München und dem Filmfest München Live-Aufführungen. Von 1991 bis 1993 war Askin Assistent Frank Zappas für das Projekt "The yellow shark". Seit 1993 arbeitet er mit Heiner Goebbels zusammen, z.B. bei "Surogatte Cities" und "Die Wiederholung".

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Caroline Schreiber


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk / Südwestrundfunk / Deutschlandradio 2000

Erstsendung: 20.10.2000 | 22:05 Uhr | 53'25


REZENSIONEN

  • Götz Schmedes: In: Funk-Korrespondenz. 47. Jahrgang. Nr. 48. 3.12.1999. S. 32 (zur Live-Fassung, gesendet am 19.11.1999).

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