ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Hungerstreik
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Uli Wittmann
Bearbeitung (Wort): Uli Wittmann
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Ulrike Weck
Regie: Annette Kurth
Ein Mann lebt in Scheidung. Er wartet vergeblich auf den Besuch seiner zwölfjährigen jüngsten Tochter. Sie darf auf Betreiben der Mutter nicht kommen. Der Charakter der Kleinen könne, meint die Mutter, durch den Einfluss des Vaters leiden. In fünfzehn Szenen führt der renommierte Theaterautor und Schauspieler Yves Lebeau die Versuche des Vaters vor, den Kontakt zu ermöglichen - und die Verzweiflung, dass dies nicht gelingen will. Jeder Nadelstich, jede Gemeinheit, die der eine dem anderen nicht ersparen will, jede üble Nachrede, jede in Wein und Weinen ertrinkende Sentimentalität wird in diesen Szenen vorgeführt, kühl und ohne falsch verstandenen Realismus. Die Erwachsenen wissen mehr und mehr, dass sie aus ihren Fehlern nicht lernen werden. Aber eines Tages kommt die Tochter doch zu ihrem Vater. Eine vage Möglichkeit des Zueinanderfindens ist für die Eltern da.
Yves Lebeau, geboren 1945 in der Bretagne, ist dem WDR seit seinen ersten Hörspielanfängen vor nunmehr fast 20 Jahren treu geblieben. 1983 produzierte der WDR "Die Lampe scheint auf ihre Augen", mit dem der Autor seinerzeit den Prix Italia gewann. Zuletzt brachte der WDR von ihm "Der Gesang des verlassenen Wals" (1993), das seine Theaterpremiere an der Comédie Française Ende September 1999 erlebte. Yves Lebeau lebt in Paris und in der Bretagne.