ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Dieter Kühn

WortGewalt


Komposition: Pierre Oser

Technische Realisierung: Jürgen Glosemeyer, Matthias Fischenich

Regieassistenz: Silke Hildebrandt


Regie: Walter Adler

Zur Sprache kommt, was sich in der hohen Politik wie in der Kommunalpolitik ständig dokumentiert: Macht demonstriert sich vielfach in exzessiven verbalen Selbstdarstellungen. Man macht sich breit im Reden, schiebt andere redend an die Seite, der Gegenpart soll nicht oder kaum noch zu Wort kommen, der andere wird mundtot gemacht, wird totgeredet. Sprache kann zu einer Form der indirekten Anwendung von Gewalt werden. Eine Grundstruktur: Sie wird festgemacht an einer historischen Persönlichkeit mit ihren überlieferten Daten und Details, an Wilhelm II, der auch nach seiner Entmachtung im niederländischen Exil bekannt war für seine monomanische Redesucht. Assoziationen können sich einstellen, etwa zu Hitler und seinen "Tischgesprächen", die endlose Monologe nach Tisch waren, Assoziationen auch zu privaten Alltagserfahrungen mit Personen, die in Beruf und Familie mit Worten ihre Dominanz, ihre Macht entfalten und ihre Partner zu Tode reden.

Dieter Kühn, geboren 1935, wurde durch seine Hörspiele und unter anderem durch seine literarischen Biographien zu Persönlichkeiten des Mittelalters einem breiten Publik um bekannt. Der Romancier und Lyriker, Autor von Kinderbüchern, Theaterstücken und Hörspielen lebt in Köln. Er erhielt mehrfach literarische Preise und Auszeichnungen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Horst MendrochIlsemann
Michael KönigWilhelm II.


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1999

Erstsendung: 23.02.2000 | 22:00 Uhr | 56'08


REZENSIONEN

  • Norbert Schachtsiek-Freitag: In: Funk-Korrespondenz. 48. Jahrgang. Nr. 9-10. 03.03.2000. S. 37.

Darstellung: