ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Normabweichung
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Eugen Helmlé
Komposition: Stephan Konietzny
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regie: Wolfgang Schenck
Antonin Artaud war ein Mann des Theaters, Schauspieler, Maler und Schriftsteller. Er litt an schweren psychischen Störungen, nahm bei dem Indianerstamm der Tarahumares Peyotl, war opiumsüchtig, verfiel dem religiösen Wahn. In der Irrenanstalt schrieb er Gedichte vom Tod. Er schrieb Texte, die van Gogh, Coleridge, Rimbaud, Nietzsche, Baudelaire oder Nerval zum Gegenstand hatten.
Der Hörspielautor Uccio Esposito Torrigiani hat einige Zeit in Sernin/Provence gelebt, in unmittelbarer Nähe von Rodez, wo Antonin Artaud Jahre seines Lebens in der Irrenanstalt verbrachte. Torrigiani hat für sein Hörspiel Figuren erfunden, die jede für sich, wie Artaud, sprechen und denken. Und er hat sie in einer Handlung zusammengeführt, die Artauds "Normabweichung", seine Revolte gegen die Gesellschaft und die Dominanz der Vernunft zeichnet. Uccio Esposito Torrigiani, geboren 1932 in Italien in einer Komödiantenfamilie, Kindheit im Tross. Soldat in Italien, Maler in Tunis, Hilfsarbeiter in Hamburg, Tellerwäscher in Stockholm. Seit 1961 freier Schriftsteller in Frankreich und Italien, zuletzt: Hörspiele, "Schlachten" (SR 1972), "Diskurs" (SR 1976; beide mit Danielle Collobert), "Der tote Flügel" (SR 1993).