ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die schwarze Schnur
Ein Hörspiel nach Tatsachen
Komposition: Siegfried Schäfer
Dramaturgie: Hans Speick
Technische Realisierung: Jürgen Meinel, Ingrid Friedrich
Regieassistenz: Jutta Roth
Regie: Werner Grunow
Österreich 1959. Duda, Kyralos und Spengler zwingen den Werkzeugmacher Walter Paschlinger unter dem Vorwand, ihm als Heimatvertriebenen einen Nebenverdienst zukommen zu lassen, Präzisionszünderuhren anzufertigen. Gleichzeitig wird ihm ein Mitgliedsantrag für die rechte Freiheitliche Partei Österreichs aufgenötigt. Damit er nicht abspringt oder zur Polizei geht, wird er auf Anordnung Dudas in der neofaschistischen Organisation "Schwarze Schnur" auf Totenkopffahne und Wolfsangel vereidigt. Als Treuebeweis muß er eine Briefbombe mit einem von ihm gefertigtem Zünder plazieren. Kyralos und Duda beobachten ihn. Er legt die Bombe neben den Hauseingang, nicht wie befohlen ins Innere des Hauses. Als die Kriminalpolizei, die wegen umfangreichen Waffenschmuggels aus dem Munitionsdepot des österreichischen Bundesheeres ermittelt, auch Dudas Wohnung durchsucht, glaubt sich die Organisation "Schwarze Schnur" von Paschlinger verpfiffen und richtet den vermeintlichen Verräter hin. Paschlingers Tagebuch, die Aussagen seiner Mutter und Steinklopfers sowie falsche Pässe aus der BRD liefern der Kriminalpolizei genügend Beweise, daß Leopold Breymoser der Drahtzieher der Organisation ist. Breymoser ist seit 1937 auf Fememord spezialisiert und bekannt als viehischer KZ-Aufseher. Die Staatspolizei wird eingeschaltet. Aber Regierungsrat Schlotter, von der FPÖ als Nationalrat nominiert und mit der Organisation des Pfingsttreffens der Sudetendeutschen Landsmannschaft befaßt, bedeutet Kriminalrat Krugler eindringlich, einen "reinen Kriminalfall" doch nicht hochzustilisieren, und winkt mit Beförderung. Leopold Breymoser ist inzwischen über die Grenze.