ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die sterblichen Götter
Komposition: Reiner Bredemeyer
Technische Realisierung: Jürgen Meinel, Gisela Schlömp
Regieassistenz: Herbert Spiller
Regie: Joachim Witte
Man schreibt das Jahr 494 v.Chr. Der Senatsälteste Flavus verkündet einen neuen Sieg, lobpreist Ruhm, Beute und Unsterblichkeit des Senats. Da überbringt ein Bote der siegreichen Legionen die Schreckensnachricht, die Legionäre, meist Plebejer, wollen das Gesetz zur Neuverteilung des eroberten Bodens, das man ihnen vor der Schlacht versprach, verwirklicht sehen. Konsul Servilius will der Forderung des Volkes nachgeben, die anderen Senatoren lehnen ab, plädieren für Notstandserklärung und Diktatur und hoffen, das Volk mit Triumphzug und Zirkusspielen zufriedenzustellen. Doch die rebellischen Legionäre und ihre Familien rotten sich um den Soldaten Lucius zusammen und wollen Rom verlassen, um eine neue Stadt ohne Patrizier zu gründen. Just in dem Moment kommt die Meldung vom Anmarsch feindlicher Truppen. Ungern sehen die Senatoren ein, daß eine Diktatur ohne Volk wenig Sinn macht, sie ohne Plebejer keine Patrizier sind. Wer soll ihre Schlachten schlagen? Die Mehrheit der Senatoren stimmt also dem Gesetz zugunsten der Plebejer zu - nur für kurze Zeit, um sie zu beruhigen. Das Volk fordert indes auch die Wahl von Tribunen, die seine Interessen wahrnehmen. Wütend gibt der Senat nach. Und Balbus, reichster und geldgierigster der Senatoren, faßt die mehrheitliche Meinung in die Worte: "Ich verlange Krieg. Was wir an Vorteilen und Geld an die Plebejer verloren haben, müssen uns die Plebejer zurückerobern!" Doch diesmal fällt sein Plan ins Wasser. Lucius als gewählter Volkstribun erinnert die selbsternannten Götter an ihre Sterblichkeit.