ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Oktoberpoem
Vorlage: Gut und Schön! Ein Oktober-Poem (Poeme, russisch)
Übersetzung: Hugo Huppert
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Komposition: Heinz von Cramer
Redaktion: Klaus Schöning
Technische Realisierung: Heinz Klein, Karin Schwarz
Regieassistenz: Peter Behrendsen
Regie: Heinz von Cramer
Majakowskis dichterisches Werk steht ebenso wie das von Velemir Chlebnikov im Eingang der russischen Moderne: "Er hat eine neue poetische Sprache geschaffen und den russischen Vers revolutioniert. Die Dichtung selbst ist verändert seit Majakowski, durch ihn." (Roman Jacobson) Wladimir Majakowski wurde 1893 in Bagdad geboren. 1908 schloß er sich den Bolschewiki an. Wegen illegaler Propaganda wurde er mehrmals inhaftiert. Mit dem Pamphlet "Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack" stellte er sich an die Spitze des Futurismus in Russland. Nach dem Kriege veröffentlichte er zahlreiche Gedichte, schrieb Theaterstücke, Aufsätze, Filmtexte; 1924/25 unternahm er eine Weltreise und rezitierte in ganz Rußland seine Verse. 1030 beging er in Moskau Selbstmord. Seine Hauptwerke: Wolke in Hosen; W.I. Lenin; Gut und schön; Mysterium buffo; Wie macht man Verse?; Die Wanze; Das Schwimmbad. Die akustische Realisation des "Oktoberpoem" von Heinz von Cramer, der für dieses Hörstück eigens eine bruitistische Montage erabeitet hat, faßt mehrere Werke Majakowskis zusammen. Zentrales Thema ist die von Lenin angeführte Russische Revolution, der Enthusiasmus, der auch viele Künstler erfaßte – bis hin zum Zerfall des revolutionären Elans. "Reime werden stumpf ins frische Grab gepfählt. Wird dem Dichter so der letzte Gruß entboten?" (W. Majakowski, "An Sergej Jessenin", 1926)