ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Pierre Henry

Equivalences


Komposition: Pierre Henry


Realisation: Pierre Henry

"Letzten Endes kommt es auf die technische Ausrüstung gar nicht an. Ich hätte mich mit einer Trommel, einer kleinen Flöte, einem Mikrophon und einer Schere begnügen können." Mit diesem poetischen Bekenntnis schließt das neue Hörstück "Equivalences", das Pierre Henry für das Studio Akustische Kunst des WDR realisiert hat. Die Radiokomposition "Equivalences", die das Studio Akustische Kunst aus Anlass des 75. Geburtstages des Komponisten erstsendet, ist eine poetisch-musikalische Reflexion über wesentliche Aspekte seines vielfältigen Schaffens. Die darin enthaltenen Texte von Pierre Henry, gesprochen von der Schauspielerin Ingrid Caven, beruhen auf Zitaten aus seiner 1982 für das Studio Akustische Kunst realisierten biografischen Komposition "Le Journal de mes Sons". In einer zweiten Textebene erinnert Klaus Schöning an die Stationen seiner 20-jährigen intensiven Zusammenarbeit mit Pierre Henry, die zu zehn Produktionen für das Studio Akustische Kunst führten bis zur Klangkomposition "Antagonismen". Eingebettet sind die beiden komplementären Textebenen in ein Mosaik aus musikalischen Zitaten aus alten un d neuen Kompositionen Pierre Henrys.

Pierre Henry, geboren 1927, einer der Pioniere der Akustischen Kunst, war der erste Komponist, der das Komponieren im traditionellen Sinne (das Schreiben von Partituren) aufgab und sich konsequent der "Kunst im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit" verschrieb: In der musique concrète, die er zusammen mit Pierre Schaeffer begründete, und deren führender Vertreter er bis heute geblieben ist, werden Schallplatten, Tonband und Lautsprecher erstmals produktiv als Materialien der Komposition verwendet. Zusammen mit Pierre Schaeffer schuf er das erste Lautsprecherkonzert der Musikgeschichte. Er realisierte experimentelle Musik mit Texten und Stimmlauten, Musik für Radio, Film, Ballett und Szene. Er arbeitete mit dem Choreografen Maurice Béjart zusammen. Henry hat seit den fünfziger Jahren in seinen Produktionen neue ästhetische Erfahrungsbereiche erschlossen und Grenzen überschritten zwischen "reiner" und "angewandter" Musik, zwischen Musik, Sprache und Radiokunst. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er "Tagebuch meiner Töne", "La Ville/Die Stadt. Metropolis Paris", "Kristall der Erinnerung", "Une maison de sons/Ein Haus der Klänge", den HörspielFilm "La Ville/Die Stadt. Metropolis Paris - Berlin", "Les petits métiers/Die kleinen Arbeiten", "Antagonismen" (wofür er 1997 mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet wurde) und "Memory Start".

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Ingrid Caven
Klaus Schöning


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2003

Erstsendung: 18.01.2003 | 51'54

Darstellung: