ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Gegenträume / Contre-reves
Essai de simulation
Komposition: Juan Allende-Blin
Technische Realisierung: Christiane Köhler, Andrea Mammitzsch
Regieassistenz: Tobias Krebs
Realisation: Juan Allende-Blin
Der Komponist Juan Allende-Blin, in der Nähe des Pazifiks aufgewachsen, in vielen europäischen Sprachen zu Hause und seit einem halben Jahrhundert in Deutschland lebend, hatte als Kind nur die elterliche Bibliothek und das Radio zur Verfügung, um sich eine Vorstellung von anderen Kontinenten zu machen. Als Zehnjähriger erlebte er über Kurzwelle die Ursendung des Hörspiels "The War of the Worlds" aus den USA, bald danach die Kriegsnachrichten aus Europa. Als Heranwachsender entdeckte er die Schriften der französischen Surrealisten und deutschen Expressionisten, die ihm die Zeichen der Zeit am besten zu deuten schienen. Die bizarre Lyrik eines Jakob van Hoddis rückte ihm ebenso nah wie die des Spaniers Lorca. Es waren Gegenträume zur behüteten Welt der Familie, die ihn bald lockten, die Gegen-Räume zu entdecken.
Juan Allende-Blin, geboren am 24.02.1928 in Santiago de Chile, kam 1951 als Musikstudent nach Deutschland und lebt heute als Komponist in Essen. Er schrieb Essays und Dokumentationen zur Neuen Musik und ars acustica, Konzertkompositionen und mehrere Hörstücke, u.a. "Rapport sonore" (Karl-Sczuka-Preis 1983), zuletzt "Nachtgesänge" (2000).