ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Pelle, der Eroberer (1. Teil der zweiteiligen Fassung: Ein neues Leben)
Vorlage: Pelle, der Eroberer (Roman, dänisch)
Übersetzung: Mathilde Mann
Bearbeitung (Wort): Caren Fischer
Komposition: Paul Hoorn
Technische Realisierung: Holger König, Holger Kliemchen, Hans-Peter Ruhnert, Christian Grund
Regieassistenz: Christine Mellich
Regie: Götz Fritsch
Anlässlich des 50. Todestages von Martin Andersen Nexø am 1. Juni 2004 stellt der MDR den ersten Band des weltbekannten Romans "Pelle der Eroberer" in einer fünf- bzw. zweiteiligen Hörspielversion vor. Es ist die Geschichte von Pelle und seinem Vater Lasse, die sich auf einem Gutshof auf der dänischen Insel Bornholm verdingen, wo die verarmte schwedische Landbevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwar Arbeit fand, sich dafür aber in eine fast an Leibeigenschaft grenzende Abhängigkeit begeben musste. Zwischen diesen verbitterten und oft gewalttätigen Erwachsenen erfindet der Junge Pelle sein Leben und wächst an dessen Widrigkeiten. Trotzdem wird es sieben Jahre dauern, bis er den Hof verlässt, um in die Welt und in ein neues Leben aufzubrechen, von dem er mehr erwartet, als für ein bisschen Salzhering und Suppe 14 Stunden täglich zu arbeiten, so wie Vater Lasse es ein Leben lang getan hat. Erster Teil: Pelle ist erst sieben Jahre alt, als seine Mutter stirbt. Sein einziger Halt im Leben ist nun Vater Lasse, der mit ihm die Überfahrt von Schweden auf die Insel Bornholm wagt, um dort Arbeit zu finden. Aber wer will schon einen ausgezehrten älteren Mann mit einem kleinen Jungen? Schließlich nimmt man sie auf dem berüchtigten Steinhof, wo der Verwalter mit Schlägen und Repressalien regiert und die Nächte vom Weinen der Gutsherrin erfüllt sind. Nur im Sommer ist Pelle als Kuhhirte sein eigener Herr und genießt die Freiheit draußen auf den Wiesen, wenn er auch jeden Abend vor Sehnsucht ganz müde in Vater Lasses Arme fällt. In den dunklen Wintermonaten auf dem Hof, wenn die Knechte keine Gelegenheit auslassen, böse Scherze mit ihm zu treiben, lernt Pelle, seine Gefühle zu verbergen. Und Vater Lasse weiß immer seltener eine Antwort auf seine Fragen. Als Pelle im nächsten Winter in die Schule gehen muss, interessieren ihn die Spiele der Fischerjungen viel mehr als die Buchstaben. Aber die Jungs lassen ihn nicht in ihre Gemeinschaft. Sein erstes Examen besteht er glänzend, so dass Lasse von nun an alle Hoffnungen auf eine glücklichere Zukunft in ihn setzt. Denn von sich selbst erwartet er schon lange nicht mehr, sie beide von diesem düsteren Hof fortzubringen.