ARD-Hörspieldatenbank

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Kurzhörspiel



Mauricio Kagel

Probe. Versuche für ein improvisiertes Kollektiv



Regie: N. N.

"Wesentliche Voraussetzungen für die Durchführung von 'Probe' ist die Beteiligung aller im Raum befindlichen Personen (mit eventueller Ausnahme des technischen Personals): Die Trennung zwischen Ausführenden und Zuschauern soll aufgehoben werden. Ein Podium von ca. 4 m Durchmesser und 30 cm Höhe mit einem Filzbelag soll im Studio vorhanden sein. Darüber ein Nesseltuch gespannt, das auch die Seiten des Podiums abschließt. Alle akustischen Ereignisse sind ohne Hilfe von Instrumenten oder besonderen Requisiten zu erzeugen. Stattdessen werden die Teilnehmer zahlreiche Varianten des Singens und Sprechens versuchen. Ferner: Perkussive Geräusche mit Händen und Füßen (am eigenen Körper, auf Wänden und Fußboden, mit Stühlen auf dem Podest). 'Probe' hat mit Musik oder Musiktheater, mit Literatur oder Sprechtheater im üblichen Sinne wenig zu tun. Sie hat zwar eminent viel mit Musik gemeinsam, aber erhebt nicht den Anspruch, Musik sein zu wollen. Wenn das Ziel einer Komposition, oder das Ziel einer Idee die Loslösung von bestimmten versteinerten Verhaltensformen ist, dann möge man den anderen nicht zwingen, Musik auszuführen und zu hören. Ein Teil unseres Erlebnisses von Musik- und Hörspielhören besteht darin, akustische Situationen zu begreifen, die ihrem Wesen nach labil sind, also sich in jedem Augenblick verwandeln können. Deswegen habe ich in 'Probe' versucht, dass die Menschen, die an ihr teilnehmen, selbst die Ideen entwickeln, die die akustisch/szenische Situation verändern. Sie sollen es sowohl mit Worten als auch mit musikalischen und gestischen Vorgängen tun." (Mauricio Kagel)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Gerda Bächli
Ludwig Dieckmann
Annie Dittmeier
Michael Gärtner
Martin Geck
Udo Heimbürger
Stefan W. Hilby
Janko Jezovsek
Felicitas Johannsen
Irmgard Merkt
Marianne Meyer
Beatrix Nellessen-Boichoid
Veronika te Reh
F. Steffensen-Valborg
Klaus Weber
Walter Zimmermann


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1972

Erstsendung: 30.11.1972 | 29'50

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