ARD-Hörspieldatenbank
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Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Ich bin ein literarischer Proletarier oder Dostojewskis wilde Jagd (1. Teil: Arme Leute)
Hörstück nach Briefen und Werken Fjodor Dostojewskis
Dramaturgie: Lutz Volke
Technische Realisierung: Kaspar Wollheim, Katrin Witt
Regie: Jutta Schnirch
"Gegenwärtig leide ich unter akuten Geldsorgen", schreibt Dostojewski zwei Tage vor seinem Tod (28. Januar 1881) an seinen Verleger und bittet um vorfristige Überweisung eines Honorars, das ihm für die "Brüder Karamasow" zusteht. Von Geldsorgen wurde der Schriftsteller sein Leben lang geplagt. Seine Briefe lesen sich wie ein Krimi. Für die Jagd nach dem Geld, nicht um reich zu werden, sondern um die dringendsten Lebensbedürfnisse befriedigen zu können, musste er sich erniedrigen und von Verlegern erpressen lassen. Und dann seine Spielsucht. Wie gewonnen, so zerronnen. Und sein verhetztes Leben. Die Scheinhinrichtung, die Verbannung nach Sibirien, die Flucht vor Gläubigern, die Krankheiten. - In seinen Briefen und in seinen Romanen findet sich die Hetzjagd wieder. Eine Collage aus Textdokumenten folgt dem fiebrigen Leben.
Tom Peuckert wurde 1962 in Leipzig geboren, wo er auch aufwuchs. Von 1984 bis 1989 studierte er Theaterwissenschaft in Berlin. Peuckert verantwortete mehrere Theaterinszenierungen und arbeitet als freier Autor f ür Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Zu seinen bekanntesten Hörspielen zählen "Artaud erinnert sich an Hitler und das Romanische Cafe" (1997), "Reich in Amerika" (1998), "Die wirkliche Geschichte von Leben und Tod des Entertainers Kurt Meise" (1999) sowie "Totmann" (2003).