ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Margaretha Ebner, Heinrich von Nördlingen
Klosterliebe
Vorlage: Offenbarungen (Prosa, mittelhochdeutsch), Briefsammlungen (Prosa, mittelhochdeutsch)
Übersetzung: Mechthild Rausch
Bearbeitung (Wort): Mechthild Rausch
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Regine Schneider
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Iris Drögekamp
Der erste bekannte Briefwechsel in deutscher Sprache entstand zwischen einer Nonne und einem Wanderprediger: Margaretha Ebner und Heinrich von Nördlingen verband eine starke Zuneigung, die man - auch wenn sie "geistig" blieb - getrost als Liebe bezeichnen kann. Während die abgeschiedene Dominikanerin unter ständigen körperlichen Qualen Gottes Nähe suchte und durchlebte, genoss der Geistliche das gesellige Leben im Kreis der oberdeutschen "Gottesfreunde". Auch in der Ferne wirkte die melancholische Nonne auf den lebensfrohen Priester wie ein Magnet, der ihn immer wieder auf den rechten Weg zurückbrachte; sie wiederum hätte ohne seine lebenslange Zuneigung weder ihre Vita noch die Niederschrift ihrer "Offenbarungen" gemeistert, die anstelle ihrer (verschollenen) Briefe mit seinen erhaltenen in Hör-Dialog treten.
Margaretha Ebner (1291-1351) lebte im Dominikanerkloster Medingen bei Dillingen. Seit 1332 war sie mit Heinrich von Nördlingen befreundet; von 1344 an zeichnete sie ihre "Offenbarungen" auf.
Heinrich von Nördlingen (ca. 1310- vor 1387) war Weltpriester, dann Wanderprediger.