ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Reportagen aus dem Jahre 2015 (1. Folge: Wo ist Dietrich Jürgensen?)
Technische Realisierung: Rolf Mittag, Sabine Rutzen
Regie: Till Bergen
Eine Familie wird nach einer Entführung durch Außerirdische fünfzig Jahre in die Zukunft versetzt. Am 21.2.1965 hat sich in der Nähe von Bremen ein ungewöhnlicher Fall von Menschenraub ereignet. Der Zeitungsredakteur Dietrich Jürgensen mit Ehefrau Ulla, Tochter Ingeborg und Sohn Martin sind von einem gemeinsamen Ausflug ins Teufelsmoor nicht zurückgekehrt und werden seither vermißt. Eine Fahndung durch Interpol bleibt ohne Erfolg. Ein Zeuge will über dem fraglichen Gebiet ein Flugobjekt unbekannter Nationalität gesichtet haben. Nach allerlei diplomatischen Aktivitäten, Protesten und Demarchen verläuft die Sache schließlich im Sande. Die Familie bleibt spurlos verschwunden. Fünfzig Jahre später tauchen sie plötzlich wieder auf, unversehrt und wohlbehalten und trotz des halben Jahrhunderts kaum gealtert. Die Sensation ist perfekt. Sie schildern, wie sie mitsamt Fahrzeug von einer unbekannten Kraft in die Höhe gehoben wurden und sich an Bord eines Raumschiffs wiederfanden, das sie zu Studienzwecken zu dem 15 Lichtjahre entfernten Planeten Plor brachte. Dessen Bewohner, feingliedrige, hochgewachsene Geschöpfe von positiver Grundhaltung und allumfassendem Forscherdrang, hatten sich über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und den Stand der Technik auf der Erde informiert und waren zu dem Schluß gekommen, daß die Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen irdischen Regierungssystemen und Weltanschauungen einen offiziellen Kontakt noch nicht zulassen. Obwohl die Reise nur ein Jahr gedauert hat, sind auf der Erde in Übereinstimmung mit Einsteins Theorie fünfzig Jahre vergangen. Schon in der vorübergehend angeordneten Quarantäne erhalten die Ankömmlinge einen ersten Eindruck von den enormen Fortschritten, aber auch den damit verbundenen Problemen. Die Medizin hat den Krebs besiegt, Organe sind austauschbar geworden, das Altern kann gebremst werden, doch angesichts immer längerer Lebensarbeitszeit und fortschreitender Automatisierung muß nach immer neuen Wegen gesucht werden, um die Menschen noch sinnvoll zu beschäftigen.
