ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Der rebellisch' Hausmann
Technische Realisierung: Fritz Gortner, Astrid Winckler-Tiede
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Nach erfolgreichen Emanzipationsbestrebungen sind die Rollen zwischen den Geschlechtern vertauscht, aber nicht verändert. Frauen haben ihre Haushalts- und Familienorientierung völlig abgelegt und nehmen führende Positionen in Wirtschaft und Politik ein, während sich die Männer in der Rolle des schönen Geschlechts gefallen und sich mit ihrem Hausmannsdasein abgefunden haben. Dr. Susanne Schneider ist Chefin einer chirurgischen Klinik. Aber der beruflichen Karriere stehen private Probleme gegenüber. Ihr Mann Robert fühlt sich vernachlässigt: den ganzen Tag plagt er sich, um das Haus in Ordnung zu halten, und sie hat nicht einmal an den Hochzeitstag gedacht. Jetzt hat er sich auch noch in den Kopf gesetzt, einen Job anzunehmen. Dabei hat er gar nicht nötig, arbeiten zu gehen, und der Gedanke an unordentliche Wäsche, abgerissene Knöpfe und Improvisationen am Eßtisch macht sie krank. Sie sieht rot, wenn sie das Geschwafel von männlicher Selbstverwirklichung hört. Der propagierte Rückschritt! Am Ende wird es noch so weit kommen, daß die Frauen wieder hinter dem Kochtopf stehen! Als Roberts Neffe, der sich betont emanzipiert gibt, seinen Onkel zu einem Disco-Besuch überredet, ist das Maß voll. Zwei Herren ohne Damenbekleidung in der Öffentlichkeit! Wie läßt sich Roberts Benehmen mit Susannes Position vereinbaren, wo nicht nur ihr Ruf als Klinikchefin, sondern auch ihre politische Karriere auf dem Spiel steht und ihr Mann eine gute Figur machen sollte! Kurz vor Weihnachten platzt Robert dann damit heraus, daß er ein Kind haben möchte. Er war heimlich beim Hausarzt, der bestätigt hat, daß seinem Wunsch medizinisch nichts im Weg steht. Natürlich kennt Susanne den Stand der Entwicklung, aber von künstlicher Plazenta und ähnlichen Errungenschaften will sie nichts wissen. Obwohl sie sich eine Schwangerschaft beruflich gar nicht leisten kann, denkt sie nicht daran, sich von ihrem angestammten Vorrecht als Frau etwas nehmen zu lassen.
