ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Geburt eines Dichters im Bürgerkrieg
Vorlage: Geburt eines Dichters im Bürgerkrieg (Roman)
Bearbeitung (Wort): Astrid Litfaß
Komposition: Sabine Worthmann
Dramaturgie: Ursula Ruppel
Technische Realisierung: Helmuth Schick, Ursula Potyra
Regieassistenz: Dorothea von Hindte
Regie: Andrea Getto
Der namenlose Reporter einer Boulevard-Zeitung, Hauptfigur und Ich-Erzähler des Stücks, sieht sich mit einer Konsequenz seiner gierigen, zynischen Schreiberei konfrontiert, mit der er gar nicht gerechnet hat: Auf ihn, der sich so vertraut mit den Gefühlen seiner Leser glaubt, wurde geschossen. Ein Anschlag, dem er nur knapp entgeht. "Mir können diese Schüsse nicht gegolten haben", meint er, "meine Leser hängen an mir. Vielleicht war's ein dummer Streich, ein Zufall." Dennoch macht er sich auf die Suche nach dem möglichen Attentäter, dennoch beleidigt der Angriff ihn. Seinem Job, der Anbiederung, Erpressung, Kitsch und Niedrigkeit verlangt, versucht er durch die sentimentale Kultivierung einer anderen Seite in sich, der des Dichters, zu entkommen. Er gebiert sich selbst zum Dichter, schreibt sich eine Geschichte auf den Leib.
Karl Günther Hufnagel (1928-2004), absolvierte das Studium der Psychologie, Anthropologie und Philosophie. Ab 1960 war er als freier Schriftsteller tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Hörspiele, Theaterstücke, Fernsehspiele, Filmtexte, Romane und Erzählungen.