ARD-Hörspieldatenbank

Ars acustica



Thomas Köner

Station Eismitte



Realisation: Thomas Köner

Der Polarforscher Alfred Wegener errichtete 1931 die Station Eismitte - ein in das grönländische Inlandeis eingegrabenes Gebäude, Lebensraum seiner Expedition bei Außentemperaturen von bis zu -60°C. Thomas Köners Komposition "Station Eismitte" erforscht die Klänge eines eisversenkten Hauses wie ein erstarrtes, bewegungsloses U-Boot und imaginiert den Ton eines ins Eis gegrabenen Lebens. In Wegeners Station bilden Gänge, Schächte und Rohre mit jahrelanger Isolation, Kälte und Verlassenheit die Koordinaten einer beispielhaften Existenz. "Station Eismitte" ist eine Klangtopographie der "inneren Arktis". Die Erforschung des Inlandeises wird erkennbar als ein Vordringen an den Stillstand, als ein klangliches Freilegen von Schichten, Brüchen und Konturen inmitten von Leere und Rauschen.

Thomas Köner, geboren 1965 in Dortmund, arbeitet als Medienkünstler mit Musik, Film, Hörspiel und Installationen. Weltweit hat er Präsentationen in bedeutenden Museen (Louvre, Walker Art Center, Centre Pompidou) und auf Festivals (Biennale Filmfestival Venedig, Sonar Barcelona). Köner wurde u.a. der "New Media Prize" Montreal 2000, die "Goldene Nica" Prix Ars Electronica 2004 und der WDR-Produktionspreis des Deutschen Klangkunstpreises 2004 verliehen.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2006

Erstsendung: 16.12.2006 | 50'37

Darstellung: