ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Simultan Krippenspiel und Vorläufiges
Vorlage: Tagebuchnotizen (Prosa)
Bearbeitung (Wort): Beate Andres
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Wolfgang Rein, Christiane Köhler
Regieassistenz: Benno Schurr
Regie: Beate Andres
Was sich vor 90 Jahren bei der Geburt des Dadaismus im Züricher Cabaret Voltaire abspielte, spiegeln Tagebuchnotizen seines Gründers Hugo Ball, die viel Gleichzeitiges in den Blick rücken. Um "über den Krieg und die Vaterländer hinweg an die wenigen Unabhängigen zu erinnern, die anderen Idealen leben", hatte der anarchistische Zeitkritiker Ball inmitten des ersten Weltkrieges eine internationale Gruppe von Künstlern versammelt, die allabendlich das Publikum in Atem hielten. Als am 31. Mai 1916 der Name für ihre spontanen Aktivitäten publikabel war, gehörte ein gemeinsam aufgeführtes "Krippenspiel" zum frühsommerlichen Abendprogramm: Im verdunkelten Raum waren erstmals freie Lautpoesien und Geräuschmusiken zu hören, die einen Vortrag der Weihnachtsgeschichte begleiteten. Eine Geburtsstunde des Hörspiels. - Mit der Gruppe "Die Maulwerker" hat Beate Andres das klingende Szenario realisiert und den Vorlauf in Balls Notizen einbezogen.
Hugo Ball (1886-1927) war bis 1914 Dramaturg der Münchener Kammerspiele, emigrierte 1915 nach Zürich, wo er am 5. Februar 1916 das Cabaret Voltaire und 1917 die Galerie Dada eröffnete. Später war er politischer und kulturkritischer Publizist.