ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Lebenspraktikanten (3. Teil: Kleine feste Orte)
Vorlage: Die Lebenspraktikanten (Roman)
Bearbeitung (Wort): Katrin Zipse
Redaktion: Katrin Zipse
Technische Realisierung: Martin Eichberg, Hermann Leppich
Regie: Judith Lorentz, Nicole Köster, Benno Schurr
Linn würde alles machen. Sie müsste nur irgendwann mal irgendwo anfangen. Sie müsste mal anfangen, ein bisschen Verantwortung zu übernehmen, einen Schreibtisch zu haben, auf dem sie ihre Papiere liegen lassen kann, eine Durchwahl zu haben, die sie Gesprächspartnern mitteilen kann, nicht immer von Zimmer zu Zimmer ziehen zu müssen, Woche für Woche, weil die Praktikantin per se ja nicht als anwesend eingestuft wird, sondern als beobachtend, als jemand, der sich dazwischenschiebt, wenn irgendwer mal im Urlaub ist und seinen Arbeitsplatz gerade nicht braucht und der dann natürlich wiederkommt und sagt: "Im Zimmer 312 ist jetzt was frei, du kannst ja dein Zeug rüberräumen", und dabei immer lächeln und weiterlächeln, auch wenn man den letzten langweiligen Müll machen muss und selbst das ständige Lächeln als Chance begreifen für das Erlernen einer positiven Ausstrahlung, die zur aktiven Lebensgestaltung natürlich unabdingbar ist.