ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Tagebuch des verschütteten Bergmanns Martino Tiff
Übersetzung: Horst Schulz
Komposition: Siegfried Schäfer
Dramaturgie: Ulrich Kunzmann
Technische Realisierung: Eva Lau
Regie: Helmut Hellstorff
Gestalte wird eine große Metapher: Martino Tiff, einfacher Stollenarbeiter in einem Bergwerk der BRD, wird während eines Grubenunglücks verschüttet und eingeschlossen, und der Hörer wird im Verlauf des Stückes allmählich begreifen, dass Tiff eigentlich zeitlebens in der inhumanen Isolierung der Klassengesellschaft leben musste. Tiff jedoch klammert sich beharrlich an die Hoffnung zu überleben, glaubt weiter an die demagogischen Versprechungen des Grubenherrn, die für den Hörer sehr wohl durchschaubar werden. Lebensmittel und Papier stehen Tiff im Stollen zur Verfügung. So schreibt er sein Tagebuch und führt mit seiner Frau, auch mit seinem Chef, imaginäre Dialoge. Er hört wie der Erdbohrer unaufhaltsam näher kommt. Aber anstatt ihn zu retten, wird die Maschine ihn zerschmettern: ein ebenso konkretes wie gleichnishaftes Hörspiel aus dem Leben der Arbeiterklasse im kapitalistischen Westeuropa.
Ein Originalhörspiel aus Italien.