ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Horst Bienek

Einzelzelle

Funkerzählung zur "Eisenhans-Variation"



Regie: Dieter Hasselblatt

In seiner Variation wendet Horst Bienek die Begegnung des "Eisenhans" mit dem kleinen Jungen in die heutige Zeit, - aus dem Grimm'schen Märchen wird unversehens der Bericht eines Kriminalfalls. Die offenbar authentische Geschichte aus Schlesien befaßt sich mit dem Verschwinden und Tod eines Jungen und der Verhaftung des mutmaßlichen Mörders, Hans Piechotta - genannt "Eisenhans". Anhand der Aussage des in eine Einzelzelle eingesperrten Piechotta und anhand mehrerer Zeugenaussagen wird der Fall recht genau rekonstruiert, doch die Gestalt des Täters bzw. Tatverdächtigen bleibt in Rätsel eingehüllt - sie ist nicht erklärbar (vgl. Peter Schünemanns "Eisenmanns Zeit"); lediglich seine scheinbar von ihm losgelöste Stimme spiegelt einige frühere Bilder und Erinnerungen aus seinem Leben, etwas von seinen Ängsten und Albträumen in der engen weißgestrichenen Einzelzelle, - spiegelt das resignierende Unbegreifen seiner selbst und seiner Umwelt wieder. Bienek macht die Figur des Eisenhans zum zentralen Bezugspunkt auf das Grimm'sche Märchen.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Günther Neutze
Bodo Primus
Günter Kirchhoff
Franz-Josef Steffens
Trudik Daniel
Siegfried Krause


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Deutschlandfunk 1966

Erstsendung: 29.10.1966 | 32'35

Darstellung: