ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Todesroman On/Off
Technische Realisierung: Olaf Dettinger, Christian Kosfeld
Regieassistenz: Christian Kosfeld
Regie: Thomas Wolfertz
Wie fühlt sich der Entwurf des eigenen Todes ohne Selbstmordabsicht an? Wie endgültig kann man Wünsche formulieren, die über das Leben hinaus gehen? Wie ohnmächtig ist man im erhabensten Augenblick der eigenen Existenz? Stefan Weigl entwirft Patientenverfügungen, montiert Diskursbeiträge zum Thema Sterbehilfe, versucht das Nicht-Nennbare zu umschreiben und dem persönlichsten aller Themen den Fluchtweg ins Abstrakte abzuschneiden - mit offenem Ausgang: "Messer in Tasche lassen! Reden, worüber man nicht reden kann, also Wittgenstein: DER TOD IST KEIN BESTANDTEIL DES LEBENS. Wir sollen/müssen darüber reden. Wie? Patientenverfügung? Wer garantiert freien Willen und klaren Verstand? Expertengruppe: 'Patientenverfügung soll um Autobiographie unter besonderer Berücksichtigung der persönlichen Wertvorstellungen ergänzt werden.' Entwicklungsroman als Todesroman? Ich als Dichter, mein Arzt als Rezensent? Deutungshoheit? Wer zieht den Stecker? On? Off? Recherchieren auch: individuelle Probleme mit Patientenverfügung - Fremdbestimmung als Selbstbestimmung verkaufen: das SOLLEN wollen/linke Reklame für die Sterbeindustrie/leidfreie Zombies = faschistische Phantasie?/Foucault/Luhmann? Medienkritik! Klar machen: vorliegendes Hörspiel Teil von Medienspektakel." (Konzept-Notizen Weigl) "Todesroman On/Off" wurde gefördert mit einem Stipendium der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen.
Stefan Weigl, geboren 1962 in München, lebt dort als freier Autor. Er schreibt Prosa, Drehbücher und Hörspiele, zuletzt "Nacht unter Berlin" (WDR 2005). Für "STRIPPED - Ein Leben in Kontoauszügen" (WDR 2004) wurde er mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.