ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Michael Stegemann

The Glenn Gould Trilogy

Ein Leben


Redaktion: Markus Heuger, Stefan Fricke

Technische Realisierung: Daniel Velasco-Schwarzenberger, Gertrudt Melcher, Werner Jäger, Anne Effertz, Mechthild Austermann, Elke Tratnik

Regieassistenz: Viviane Koppelmann


Regie: Michael Stegemann

Radio As Music: Der Kanadier Glenn Gould (1932-1982) war nicht nur "der größte Pianist aller Zeiten", als den ihn Thomas Bernhard in seinem Roman "Der Untergeher" apostrophiert hat, sondern auch ein visionärer Rundfunk- und Medien-Pionier. Seine Idee eines "kontrapunktischen Radios", die er zwischen 1967 und 1977 in seiner "Solitude Trilogy" für die CBC realisiert hat - drei "Docudramas" (The Idea of North, The Latecomers und The Quiet in the Land) als "komponierte" Collagen aus einander überlagernden Texten, Klängen und Geräuschen - hat den Gould-Biographen, Komponisten und Hörspielautor Michael Stegemann zu einer Glenn Gould Trilogy inspiriert, die mit ähnlichen Mitteln das Leben, die Musik und die Philosophie Goulds nachzeichnet: "The Idea of Music" reicht bis zu Goulds legendärem Schallplattendebüt mit Bachs Goldberg-Variationen (1955), "The Drop-Out" folgt den Jahren seiner Konzerttätigkeit bis zu jenem Concert Drop-Out, mit dem er sich 1964 definitiv vom Konzertpodium zurückzog, "The Quiet in the Studio" gilt den Jahren bis zu seinem Tod, in denen Gould nur mehr über die Medien Schallplatte, Rundfunk und Fernsehen mit seiner "Gemeinde" kommunizierte. Es ist ein faszinierende Reise in das Innere eines charismatischen und hellsichtigen Exzentrikers, der die Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren einer totalen medialen Vernetzung vorausgeahnt hat wie kaum ein anderer Musiker seiner Zeit - immer auf der Suche nach einer Vollkommenheit der Interpretation: Genial, streitbar und umstritten, und doch bis heute unerreicht. Glenn Gould, der am 25. September 2007 75 Jahre alt geworden wäre, starb am 4. Oktober 1982.

Michael Stegemann, 1956 geboren, studierte Musikwissenschaft, Romanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Komposition in Münster und Paris (u.a. in der Meisterklasse Olivier Messiaens). Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als freier Autor und Moderator für sämtliche Sender der ARD, schrieb rund zwei Dutzend Hörspiele (vor allem für den WDR und den SFB) und realisierte mehrere große Sendereihen wie Glenn Gould Gesamt (1991/1992) oder den 365-teiligen Schubert-Almanach (1997). 2002 wurde er auf den Lehrstuhl für historische Musikwissenschaft an die Universität Dortmund berufen. Er ist Autor der grundlegenden deutschen Glenn-Gould-Biographie (1992), die in diesem Jahr in einer komplett überarbeiteten Neuauflage erscheint.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Gerd WamelingGlenn Gould
Imogen KoggeErzählerin
Reinhart Firchow
Götz Schulte
Matthias Koeberlin
Angelika Bartsch


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2007

Erstsendung: 29.09.2007 | 20:05 Uhr | 229'23


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Sony BMG Music Entertainment 2007


AUSZEICHNUNGEN

  • Goldener Bobby 2008 (Kategorie "Medienbasierte Klangkunst") für Tonregie von Daniel Velasco-Schwarzenberger

Darstellung: