ARD-Hörspieldatenbank

Ars acustica



Stefano Giannotti

Dialoghi


Komposition: Stefano Giannotti


Realisation: Stefano Giannotti

"'Dialoghi' ist eine Serie von Reden und akustischen Unterhaltungen zwischen chemischen Elementen, Menschen, Materialien und anderen Dingen. Eine Art modulares Geräusch-Metaphern-Moment, das wie eine Uhr aufgebaut ist, ein perfekter Mechanismus aus verschiedenen einminütigen Stücken (Dialogen). Es entsteht ein abstrakter und surrealer Dialog zwischen Geräuschen und Musikinstrumenten, zwischen Konzepten und Bedeutungen. Einige dieser Dialogbilder gehen in einer Art evolutionärem Prozess auf, sie offenbaren eine Moral der Geschichte; andere Konstruktionen entwickeln sich dagegen in abgeschlossene Richtungen, sie muten als reine Aktionen an. Auf diese Weise wird ein Dialog zwischen Rosa und Weiß zum Spiel zwischen zwei Schallwellen (zwischen Rosa Rauschen und Weißem Rauschen). Der Dialog zwischen Künstler und Gesellschaft wird hingegen durch einen singenden Hahn repräsentiert, der in einem Geflügelhof von seinem Publikum gefeiert wird (zuerst von allen Hühnern, dann sukzessive allen Tieren des Bauernhofes und schließlich von den Tieren der ganzen Welt). Odysseus (verwandelt in eine beschwörend bittende Basstuba) trifft die Sirenen (Polizei und Krankenwagen), während einige Tauben davonfliegen und sich mit einem kaputten Mikrophon unterhalten. Die 118 Elemente (des Periodensystems) stellen sich selbst vor, kombinieren sich und reagieren, indem sie die Chemie erschaffen; auf der anderen Seite entstehen aus zwei, drei, vier Klanglinien klassische Kontrapunkte, Fugen und Doppel-Chöre. Westliche Dialoge mit 'Far West'... Die ganze Reihe an Dialogen wechselt und kombiniert zwischen Basstuba und Perkussion, zwischen natürlichen und elektronischen Geräuschen, die 'gesampelt' werden, ausgewähltem Rauschen und Stimmen. Das endgültige Ergebnis ist eine Art großes gemischtes Orchester, das auf utopische Weise versucht, alle Klänge der Welt in sich zu vereinen". (Stefano Giannotti)

Stefano Giannotti, geboren 1963 im toskanischen Lucca, lernte früh Gitarre, studierte Komposition bei Pietro Rigacci und wurde 20-jährig in seiner Heimatstadt Mitglied des Kammermusik-Ensembles "Trio Chitarristico Lucchese", mit dem er von 1983 bis 1990 auf zahlreiche Gastspielreisen durch Europa ging. Seit 1989 war er als Komponist auf mehreren internationalen Musikfestivals vertreten. Der New Yorker Audio-Künstler Alvin Curran, bei dessen Projekten "Crystal Psalms" und "Tufo Muto" er assistierte, beeinflusste seine Entwicklung zur Radiokunst. Seit 1989 entstanden Klangkompositionen und Hörstücke, die mit diversen Preisen ausgezeichnet wurden, u.a. dem Karl-Sczuka-Preis 2002 und 2007.

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Mitwirkende

Sonstige Mitwirkende
Marco Fagioli, Frank Thomé


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2008

Erstsendung: 26.09.2008 | SWR2 | 22:33 Uhr | 52'00


REZENSIONEN (AUSWAHL)

  • Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. Nr. 40. 02.10.2008. S. 27

Darstellung: