ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Drehpunkt
Komposition: Paul Friedrich Frick
Dramaturgie: Dagmar Schnürer
Technische Realisierung: Burkhard Pitzer-Landeck, Sabine Klunzinger
Regieassistenz: Pia Frede
Regie: Stefanie Lazai
Plötzlich war da dieser Fremdkörper im Hals. Aber als Nina ihrem Vater davon erzählte, sagte der nur, sie bilde sich das ein und solle nicht immer in sich hineinhören, da werde sie noch verrückt. Die Mutter lebt vom Vater getrennt und hat genügend eigene Sorgen, seit ihr neuer Lebensgefährte Krebs im Endstadium hat. Nina hilft ihr im Haushalt. Der Vater meint, Nina müsse sich mit ihren siebzehn Jahren langsam überlegen, wie es weitergehen soll. Ein Studium erwarte er von ihr. Vor allen Dingen solle Nina nicht mit diesen Loser-Freunden rumhängen. Dabei ist unklar, was der Vater mit seinem eigenen Leben anfängt. Denn momentan sitzen Nina und er im Dunkeln, einen Weihnachtsbaum können sie sich nicht leisten und die Heizung ist auch abgestellt, weil die Rechnungen über Monate nicht bezahlt wurden. Und dann geschieht es, Nina wird von einer Angstattacke überrascht und weiß von da an nur, dass sie das nicht noch einmal erleben will. Doch wie sie jetzt ihren Alltag durchstehen soll und wie sie diese überwältigende Angst los wird, das weiß sie nicht.
Nadja Küchenmeister, geboren 1981 in Berlin, lebt dort als freie Schriftstellerin. Sie studierte Germanistik und Soziologie in Berlin sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihre Texte wurden u.a. in Akzente, TEXT+KRITIK, Neue Rundschau, Bella triste, Jahrbuch der Lyrik, Lyrik von Jetzt zwei und der Frankfurter Anthologie veröffentlicht. Sie erhielt das Berliner Senatsstipendium 2007 und das Förderstipendium der Kulturstiftung Sachsen 2009.